Gedenkstätte für verstorbene Obdachlose  

Eine neu angelegte Gedenkstätte auf dem Mannheimer Hauptfriedhof erinnert künftig an Menschen, die sowohl im Leben als auch im Tod durch alle Raster fallen.

Gruppenfoto Einweihung Gedenkstein für Obdachlose auf dem Hauptfriedhof in Mannheim

Fr. Steger, Fr. Paul, Stadtrat Dr. Boll, Stadtrat Bockmeyer, Dekan Karl Jung, Hr. Koslov (v. l. n. r.)
Foto: ©SWR

Fast unmittelbar hinter der Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof wurde am 09.07.2025 eine Gedenkstätte eingeweiht, die künftig an verstorbene Wohnungslose erinnern soll. Freunde und Bekannte finden hier nun einen Ort, an welchem Platz für ihre Trauer ist und sie in Würde Abschied nehmen können. Bedauerlicherweise werden zu viele Menschen auch in Deutschland nicht von unserem sozialen Netz aufgefangen, wenn Ansprüche auf Sozialleistungen und medizinische Versorgung fehlen. Oftmals werden diese Menschen aus Kostengründen anonym bestattet und mit ihnen verschwinden ihre Namen spurlos aus der Welt.

Fotos: ©Caritas

Aus diesem Grund wurde nun dank der großzügigen Unterstützung der ortsansässigen Steinmetzbetriebe „Grabmale Siegmann“, „Bildhauerei Mayer“ und der Gärtnerei Kocher sowie des Engagements der Friedhöfe Mannheim ein Ort des Gedenkens geschaffen: ein steinernes Denkmal mit Bepflanzung rundherum, auf dem auch bald die Namen der Verstorbenen zu lesen sein werden.

Bereits seit etlichen Jahren ist die Gedenkstätte in Planung. Die Tagesstätte für Wohnungslose, welche regelmäßig christliche Trauerfeiern für Freunde und Bekannte der Wohnungslosen ausrichtet, setzte erstmals den Impuls an die Friedhöfe, sich in dieser Sache zu engagieren. Nun wurde sie endlich dank einer erneuten Intitiative seitens der Mitarbeiter:innen der Tagesstätte Frau Steger und Herrn Stephenson in Angriff genommen – und stieß bei der Friedhofsverwaltung auf offene Ohren, welche mit Tatendrang bei der Standortwahl und Gestaltung unterstützten: „Es war mir wichtig, den Schwächsten unserer Gesellschaft, die im Leben viel zu kämpfen hatten, im Tod eine Stimme zu geben“, erklärte Andreas Adam, Betriebsleiter der Friedhöfe Mannheim. Federführend war hier Alexander Koslov, Friedhofsentwicklungsplaner der Friedhöfen Mannheim, der das Projekt durchgängig mit Herzblut betreute und koordinierte. Frau Paul, Leiterin der Tagestätte, und Frau Hertlein, Vorstandsvorsitzende der Caritas Mannheim, freuten sich über die unkomplizierte Umsetzung.

So konnte nun endlich – unter dem Einsatz aller Beteiligten – ein würdevoller Ort für die sonst „Namenlosen“ geschaffen werden, an dem ihre Namen nun festgeschrieben und die Erinnerung an sie hochgehalten wird.

Wir helfen ihnen gerne weiter

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